8_Existenz

Existentiellem-stellen
Lebensängsten stellen: Tod, Isolation, Verantwortung und Sinnlosigkeit

Es gibt drei häufige Fluchtwege, einem Leben ohne Sinn, zumindest teilweise oder zeitweise, zu entkommen:

  • Flucht in "zwanghafte" Aktivitäten,
  • "Sucht" nach Konsum,
  • Ein "Verfallensein" an das anonyme "Man" - das alltägliche Dasein der anderen Menschen.


Es gibt verschiedene Formen der Isolation: die Interpersonale (zwischenmenschliche); die Intrapersonale (innere, psychische) Isolation und die existentielle Isolation, denn letztlich sind wir alleine mit uns auf der Welt und scheiden auch alleine aus dieser Welt. Um der existentiellen Isolation, die unabänderlich ist, zu "entkommen" nutzen die Menschen die "Welt um zu entfliehen". Oft, in dem sie sich eine Illusion der Verschmelzung aufbauen.


Wenn wir existenstiell völlig frei und damit verantwortlich sind, uns (existenziell gesehen) hinter keinen Regeln oder Normen verstecken können, wie sollen wir allein mit einer solchen bodenlosen, nicht endenden, erdrückenden Verantwortung umgehen? Wir können es gar nicht. Zu einem gewissen Grad fliehen wir alle davon. Wir suchen nach Großem, nach Struktur, nach Autorität - alles ist besser als Nichts. Wir unterdrücken die eigene Verantwortung, in dem wir uns in ein "Opferdenken" flüchten und uns als hilflos gegenüber einer ego-fremden Macht entwerfen.


Die letzte existenzielle, und für manche Menschen eventuell, die am schwierigsten zu verdauende, Dimension, ist der Tod. Wir alle wollen normalerweise leben und eine generelle Todesfurcht ist daher normal. Viele von uns sprechen normalerweise nur widerwillig über den Tod. Eine grundsätzliche Todesfurcht rumort unter unserer Oberfläche und wir stellen uns dem Thema nur, wenn wir müssen. Unsere Abwehrstrategien sind vielfältig:

  • Zwar kennt unser logisches Denken grundsätzlich die Statistiken und Wahrscheinlichkeiten von schweren, auch tödlichen Krankheiten, Katastrophen usw., aber ein anderer Teil von uns weigert sich beständig dran zu glauben, dass es uns persönlich treffen kann. Zwar schließen wir die Möglichkeit nicht grundsätzlich aus, aber wenn es uns dann doch tatsächlich treffen sollte, sind wir ganz überrascht und geschockt ("Warum ausgerechnet ich? Womit habe ich das verdient? Warum muss es mich treffen? .."), was unseren versteckten "Glauben an unserer Besonderheit" entlarvt.
  • Eine beliebte Strategie, gerade in unserer (teils extremer) Tun-Kultur, ist der Glaube an ewigen Fortschritt und Entwicklung. In dem wir uns ständig nützlich machen, am besten als Workaholic, lenken wir uns zum einen von solchen (Todes)Gedanken ab und blenden sie ganz aus, zum anderen suggeriert der Fortschritt, das nächste Ziel, die nächste Verbesserung eine Art von ewigem Prozess und ewigen Leben.
  • Eine ähnliche Strategie ist es, etwas Bleibendes zu schaffen, was uns überdauert, in dem wir zum Teil fortleben. Das können Kinder sein, oder ein künstlerisches Schaffen von etwas "was (uns) überdauert".
  • Eine kurzfristigere Strategie ist das "Verschmelzen wollen" mit jemanden, z.B. durch eine extreme sexuelle Aktivität (sich selbst durch den Sex "betäuben"). Das hilft auch bei Isolationsängsten.
  • Nicht zuletzt erfüllt fast jeder religiöse Glaube eine solche Abwehrfunktion, denn die Religionen bieten eine Antwort auf die Frage nach dem danach, in Form einer Beschreibung des "Lebens danach" (Himmelreich, Hölle, zyklische Wiedergeburt etc.). Es ist der Glaube an "einen letzten Retter", der auch außerhalb von Religionen in Personen oder auch in "einer-höheren-Sache" gefunden werden kann.
  • Eine weitere Form von "Unsterblichkeitsillusion" kann durch total Macht- und Kontrolleübernahme erfolgen, in Folge derer andere Menschen sogar 'geopfert' werden. Auch eine Kombination der oben aufgeführten Möglichkeiten lässt sich z.B. in unserer nicht allzu-fernen deutschen Geschichte finden.

Flexibilität
wieder-herstellen

Eigene Lebensängste und persönliche Abwehrstrategien erkennen. "Kratzen-da-wo-es-juckt".  


Angebote:

  • Persönliche Reflexion von Sinnlosigkeit, existentieller Isolation, uneingeschränkter Verantwortung durch Freiheit, dem eigenen Tod

  • Kosten persönlicher Abwehrstrategien
  • Übungen und Exposition    

Reisen bedeutet

Grenzen zu überschreiten,

auch die eigenen.

(Wanda Rezat)

Bremsen lösen.
Reise beginnen.